Die geheimen Appetitmacher!


Wie unser Essverhalten beeinflusst wird


Über die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland ist übergewichtig. Viele von ihnen würden gerne ihr Gewicht reduzieren, doch dauerhaft gelingt es nur selten. Warum aber fällt es so schwer, sich auf kleinere Mahlzeiten und eine gesunde, abwechslungsreiche Kost umzustellen?

 

Mehr als nur Nahrungsaufnahme

Kaum ein Mensch isst nur, wenn er Hunger hat, und nur so viel, bis er ein Sättigungsgefühl verspürt. Die Zusammenhänge sind weitaus komplizierter. Wir Menschen lernen ein gewisses Essverhalten schon im Elternhaus, passen uns auch im Erwachsenenleben an unsere Umgebung an, lassen uns von Gefühlen und Stimmungen leiten und sind leicht verführbar, wenn ständig Leckereien in Reichweite stehen. Verschiedene Studien belegen konkret: Wenn andere große Portionen futtern und zwischendurch gerne naschen, steckt dies an. Und auch die große Tüte Chips ist nach dem Fernsehabend leer gefuttert, selbst wenn eine kleine Tüte vollkommen gereicht hätte. Apropos Fernsehen: Bis zu 14 Prozent mehr Kalorien werden vertilgt, wenn jemand beim Essen abgelenkt ist und sich nicht auf die Mahlzeit konzentriert. Das merkt die Waage schnell.

 

Hormone & Hunger

Neben dem erlernten Essverhalten wirken sich auch die Hormone auf unseren Appetit aus. Für Hungergefühle ist im Wesentlichen das Hormon Ghrelin verantwortlich. Es wird hauptsächlich in unserem Magen produziert und gelangt von dort in unser Blut. Sein „Gegenspieler“ ist das Hormon Leptin. Es wird vor allem vom Fettgewebe ausgeschüttet und vermittelt uns das Gefühl, satt zu sein. Die Balance dieser beiden Hormone ist jedoch störanfällig, insbesondere zu wenig Schlaf kann sich schnell bemerkbar machen: Das Ghrelin gewinnt die Oberhand, wir fühlen uns ständig hungrig, essen reichhaltige Speisen und größere Portionen.

 

Wenn die Darmbakterien Appetit bekommen

In der menschlichen Darmflora tummeln sich mehr als 400 verschiedene Bakterienarten – und diese scheinen einen weitaus größeren Einfluss auf das Essverhalten auszuüben, als man bisher angenommen hat. Eine US-amerikanische Studie konnte sogar konkret belegen, dass die Mikroben in unserem Darm bestimmen, worauf wir Hunger haben. Denn während manche Mikrobenstämme zum Überleben Kohlenhydrate benötigen, brauchen andere Fett, und weitere wiederum Eiweiß. Da der Darm eng mit dem Nerven- und Hormonsystem verbunden ist, scheinen stark vertretene Stämme unseren Heißhunger und auch unsere Geschmacksnerven beeinflussen zu können. Werden dann die gewünschten Nährstoffe verzehrt, folgt die Belohnung in Form des Hormons Dopamin. Unsere Stimmung steigt!

 

Gesunde Strategien für eine gesunde Darmflora

Wenn jemand häufig unter Heißhungerattacken leidet oder sich z. B. am liebsten nur von Salamibrötchen, Pizza und Gyros ernähren würde, ist es sinnvoll, die Zusammensetzung der Darmflora zu analysieren. Oft ergeben sich daraus wertvolle Hinweise auf Ursachen des persönlichen Essverhaltens. Gegensteuern kann man einer ungünstigen Bakterienbesiedlung beispielsweise, indem man die schädlichen Mikroben „aushungert“ und die guten bewusst nährt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Darmflora mit gezielter Einnahme von Probiotika wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Konkret enthalten Probiotika ausgewählte und ausschließlich positiv wirkende Darmbakterien, die schädliche Mikroorganismen unwirksam machen können. Insbesondere nach einer Antibiotika-Behandlung ist dies eine wichtige Maßnahme, um die Darmflora wieder herzustellen. Doch auch bei Nierensteinen, Diabetes, Koliken im Säuglingsalter, Infektanfälligkeit, Hautproblemen und anderen Beschwerden gehört die Darmsanierung zu den bewährten Therapien.


Wissenschaft und Forschung liefern laufend neue Erkenntnisse zu den hoch komplizierten Wechselwirkungen im Körper. Das erlaubt ein noch umfassenderes Verständnis, wie und warum Krankheiten entstehen.


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